(Der erste Teil der Aufhängung und Federung Bibel ist hier zu finden. Alle anderen Kapitel der Autobibel sind zudem hier aufgelistet.)
Teil 2: Die Hinterachse
Starrachse mit Blattfeder
Diese Kombination wurde vor allem bei Fahrzeugen amerikanischer Produktion über viele Jahre favorisiert, weil es grotteneinfach aufgebaut und günstig in der Herstellung war. Der Fahrkomfort ist zweifelsohne in Frage zu stellen. Die Achse ist direkt mit der Blattfederung verbunden und auch die Schwingungsdämpfer sind üblicherweise direkt mit der Achse verbunden. Einfach auch in der Wartung, nicht besonders elegant, aber wie schon erwähnt besonders billig. Hauptkritikpunkt bei dieser Technik ist das Fehlen einer Mittellinienlage, was nichts anderes bedeutet, dass sich diese Achskonstruktion bei starken Lastwechseln gern aufstellt.
Starrachse mit Sprialfeder
Dies ist eine Variation und kleine Verbesserung zu dem oben beschriebenen System. Die Grundidee ist dabei identisch, aber die Blattfedern wurden entweder durch eine Kombination von Federung und Stoßdämpfer oder wie in der nebenstehenden Abbildung durch separate Spiralfedern und Stoßdämpfer ersetzt. Da die Blattfedern in dieser Konstruktion entfernt wurden, muss die Achse nun Seitenhalt aus einem Paar Querlenker erhalten. Dabei sind deren vordere Enden mit dem Chassis verbunden, das hintere endet jeweils an der Achse. Die hier gezeigte Variante ist kompakter als die kombinierte Variante, was bedeutet, dass kleinere und vor allem kürzere Federn verwendet werden können. Dies wiederum ermöglicht, dass das Fahrzeug tiefer liegen kann.
Verbundlenkerachse
De-Dion-Achse
Die De- Dion-Achse wurde meist ab der Mitte der 60er bis in die späten 70er Jahre verbaut und konnte unter einigen Rover, den Alfa Romeo Alfettas (einschließlich der Limousinen und der GTV) und der GTV6, ein oder zwei Lancias sowie ein paar exotischen Sportwagen und gefunden werden.
In jüngerer Zeit erlebt die De-Dion-Achse eine Renaissance bei speziellen Sportwagen und im Kit Pkw-Markt. Auch bei einigen allradgetriebenen Fahrzeugen wie dem Honda HR-V oder dem heckgetriebenen Smart.
Einzelradaufhängung hinten
Selbstverständlich kann man alles, was man vorn im Auto einbauen kann auch ohne weitere Schwierigkeiten hinten einbauen. Vereinfachte Versionen aller im ersten Kapitel erwähnten Systeme können auf der Hinterachse eines Autos gefunden werden. Die Multi-Link-Systeme werden derzeit immer populärer. Dabei sind alle Räder einzeln befestigt und gefedert. Es gibt unterschiedliche Denkschulen, welches System besser oder schlechter für das Handling ist – zum Beispiel eine Konstruktion mit McPherson-Federbeinen und einer Verbundlenkerachse. Man strebt jedenfalls an, mit der 4-Rad-Einzelaufhängung in erster Linie den Fahrkomfort zu verbessern ohne dabei eine Beeinträchtigung des Handlings zu provozieren.
Dieser Text ist an Personen gerichtet, die sich selbst um Pflege und Wartung ihres Fahrzeugs kümmern (wollen). Auf dieser Seite wird privates Wissen vermittelt. Der Autor, der Übersetzer und der technische Anbieter dieser Seiten sind nicht verantwortlich für Sach- oder Personenschäden, die direkt oder indirekt durch das praxisnahe Umsetzen dieses Textes entstehen. Wer sich selbst oder sein Auto verletzt, findet bitte einen anderen Schuldigen. Dies ist die einzige rechtlich autorisierte Übersetzung der Car Bible von Chris Longhurst in deutscher Sprache.
Hallo sehr schöner artikel,
finde es nur schade das nicht auf die von Ferdinand Porsche entwickelte Drehstabhinterachse die unter anderem beim Peugeot 205 verwendet wurde eingegangen wurde.
mfg bruce
ist beim ersten teil enthalten habe ich gerade gesehen sorry.